Das Rekascher Bankwesen


von Anton Bedö-Zollner

Das Rekascher Bankwesen ist hauptsächlich von Dr. Stitzl und von Luzian Geier recherchiert worden. Laut ihrer Ermittlungen ist das erste Geldinstitut der Großgemeinde 1884 gegründet worden. Einige Bürger des Ortes schlossen sich in einer Genossenschaft zusammen und gründeten den „Rekascher Spar- und Vorschussverein" mit einer Einlage von 10.000 Gulden. Die Gründer wählten aus ihren Reihen Dr. Josef von Gall zum Präses und Andreas Heptner zum Direktor. In den Direktionsrat wurden Josef Aschenbach, Alexander Ballon, Michael Deptner, Franz Fuhrmann, Ivan Pelic, Josef Raidl und Paul Staniszavlevics gewählt. 1894 entstand aus dieser Genossenschaft eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung „Erste Rekascher Sparkassa AG". Sie hatte ein Aktienkapital von 100.000 Gulden und einen Reservefond von 12.144 Gulden.

1898 erhöhte sich das Kapital auf 250.000 Kronen und 1912 sogar auf 500.000 Kronen. 1898 beliefen sich die Dividenden auf 10 Prozent. Präses dieses Geldinstituts blieb Dr. Josef von Gall. Zum Direktor wählte man Franz Schön, zum Buchhalter ist Matthias Weber  und zum Kassier Josef Riedl ernannt worden. In den Direktionsrat wählte man laut Dr. Stitzl folgende Aktionäre: Fridolin Kunz (Vizedirektor), Josef Aschenbach, Julius Heuer, Ivan Pelic, Josef Raidl, Simon Scheer und Johann Weber. Dem Aufsichtsrat gehörten Karl Bonomy, Demeter Bujbás und Dr. Hermann Klein an. Zum Rechtsanwalt des Geldinstituts ist Dr. Konstantin Sztura ernannt worden. Zweiter Buchhalter wurde 1898 Julius Till.

1897 gründete man in Rekasch ein zweites Geldinstitut, die „Rekascher Bezirks-Volksbank AG". Sie verfügte bei ihrer Gründung über ein Kapital von 60.000 bzw. 1.500 Gulden, und die Dividenden beliefen sich ebenfalls auf 10 Prozent. Die Direktion bestand aus: Lazar Szilard - Direktor, Julius Becsak - Buchhalter, Franz Fuhrmann - Kassier, wie auch Jakob Stitzl, Mata Jankulov, Christof Palczek, David Salzberger und Alexander Wolfner.

Am 1. Mai 1923 fusionierten die zwei Banken und bildeten die „Vereinigte Rekascher Sparkasse und Volksbank AG". Sie hatten ein Aktienkapital von je 250.000 Lei und verfügten so zusammen über eine halbe Million Lei. Bei der Fusion wählte die Generalversammlung Dr. Kaspar Muth zum Präses. Direktionspräses wurde Adolf Friedmann und geschäftsführender Direktor Matthias Weber. Direktionsmitglieder der neugegründeten Bank waren: Anton Henschl, Ivan Jankulov, Peter Klein, Emanuel Maitinszky, Stefan Nedelka, Stefan Pavelek, Josef Prexl, Johann Schönberger, Franz Türbach, Nikolaus Tullius und Koloman Zdiarszky. In den Aufsichtsrat wurden folgende Personen gewählt: Adam Albert, Andreas Birnstill, Johann Divo, Franz Oberst, Franz Schön, Andreas Stark, Viktor Stitzl, Jakob Tomin und Wilhelm Weiß.

1906 gründete man in Rekasch auch eine Filiale der „Timisana"-Bank, deren Direktor Nikolaus Tira wurde. Beide Banken fanden ihr Ende am 11. Juni 1948, als man sie beschlagnahmte und zugleich auflöste. Alle Aktien wurden für wertlos erklärt, und die Leute, die das Einkommen einer lebenslanger Arbeit gewinnbringend angelegt hatten, verarmten über Nacht.

 

Mai 1990     
Anton Zollner