Verjüngung im Vorstand


 Heimatortstreffen der Rekascher in Karlsruhe 

 

Wie mittlerweile schon üblich - und nur durch die Corona-Pandemie etwas durcheinandergeraten – fand das 18. Rekascher HOG-Treffen im zweijährigen Rhythmus auch diesmal an Pfingsten in Karlsruhe statt. 

Alternativ dazu feiern wir im Herbst des versetzten Jahres jeweils das Jahrgangstreffen, sodass wir uns dennoch jährlich begegnen. Es kamen zahlenmäßig etwa 100 Gäste, unter welchen einige Überraschungsgäste und junge Besucher zu erwähnen wären. Doch es werden beständig weniger Teilnehmer, denn wie der Vorstand in seiner Rede erwähnte, so sind seit 2019 in der alten wie neuen Heimat 53 Rekascher verstorben. Dieser wurde in einer Schweigeminute gedacht, während die Glocken der heimatlichen Kirche erklangen.

Begonnen hat das Treffen zunächst jedoch freudiger: Nach dem Saaleinlass in der Gaststätte „Siedlerhof“ und ersten Begrüßungen ging es zügig mit einem Tanzprogramm der Gruppe „Banater Schwabenkinder“ aus Rastatt weiter. Unter der Anleitung von Dagmar Österreicher führten die zwei jungen Paare einige beherzte Walzer, Polkas und auch lustige Sketche auf. Dieses war eine Einlage im Sinne des Kulturwerkes der Banater Schwaben, für welche seitens der Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales auch Fördergelder - inzwischen auch auf das Land Baden-Württemberg ausgeweitet - vergeben werden.  Das Programm erfreute sich großer Begeisterung und heftigem Mitklatschen seitens des Publikums.

Abb. 1: Die „Banater Schwabenkinder“ unter Anleitung von Dagmar Österreicher
(Foto: Stefan Lehretter)

Die ganz große Überraschungseinlage erfolgte aber durch Kinder und Jugendliche der dritten Aussiedler-Generation, die von Müttern und Omas genähte Trachten bei Marschmusik vorführten und sogar einen geschmückten „Kerweihstrauß“ mit sich trugen. Es war eine recht spontane Aktivität und zeigte dennoch, dass Interesse an dem mitgebrachten Kulturgut besteht.

Abb. 2: Kinder und Jugendliche in allerlei Banater Trachten mit „Kerweihstrauß“
(Foto: Stefan Lehretter)  

Diese von tosendem Beifall begleitete Einlage war aber ein Zwischenstück zwischen der offiziellen Begrüßung durch den Vorstand und den anstehenden Wahlen. Erwin Lehretter gab Informationen zur Tätigkeit der Landsmannschaft und den aktuellen Ereignissen in der Kulturhauptstadt Temeswar, er erwähnte die Einladung des Rekascher Bürgermeisters zu unserer Feier, die Teodor Pavel jedoch nicht beherzigte, berichtete zur Kirchweihfeier des vergangenen Jahres und der diesjährigen in Rekasch, die über das Deutsche Forum und vielen mitwirkenden Vereinen sowie der regen Anleitung von Tiberius Palikucsan am 1. Juli stattfinden wird, sprach die Russlandsdeportation und damit verbundene Sonderförderungen an, berichtete über die Friedhofspflege und damit einhergehende Erneuerungsaktivitäten durch Trude Fischer und die Schenkung der zweiten Friedhofskapelle für EU-angepasste Beerdigungsrituale im Friedhof. Auch hob er lobend unser jüngst erschienenes Buch „Kirchweih in Rekasch“ zu Brauchtum und Tradition von Stefan Lehretter hervor, welches ebenfalls durch die Kulturförderung finanziert werden konnte.

Ferner gab der Vorstand einen Rechenschaftsbericht zu den Aktivitäten der HOG, ehrte die ehemaligen Vorstände (Emil Frekot, Andreas Stark, Nikolaus Lutz), die allesamt anwesend waren und verkündete weitere wichtige Daten und Termine. Mit einer herzlichen Ansprache des Vorsitzenden des Kreisverbandes Karlsruhe, Herrn Werner Gilde, der in Begleitung seiner Gattin bei den Rekaschern immer willkommen ist, ging es weiter.

Abb. 3: Der neu gewählte „verjüngte“ Vorstand: v.l.n.r. Artur Wehner, Silke Treuer, Stefan Lehretter, Arthur Stricker, Bettina Geller, Erwin Lehretter, Elisabeth Berwanger, Franz Tasch, Waltraut Rumesz und Reinhold Tasch. In Abwesenheit wurde Alfred Stricker im Amt bestätigt. (Foto: Franz Rumesz)

Wichtiger Bestandteil der diesjährigen Begegnung war jedoch die Entlastung des bestehenden Vorstands sowie die Neuwahlen eines fortwährenden. Als Wahlleiter führte Andreas Stark durch die Veranstaltung. Im Wesentlichen wurden dabei die bestehenden Mitglieder bestätigt, zur Freude aller Rekascher kamen für zwei ausgeschiedene Mitglieder drei neue Beisitzer hinzu, das sind oben bereits erwähnte junge Rekascher, die dort selbst lediglich geboren worden sind und ihre Kindheit und Jugend bereits in der Bundesrepublik verbracht haben. Dennoch ist ihren Eltern und Großeltern zu verdanken, dass sie sich für die Belange der Gemeinschaft interessieren, zum Teil sogar den Dialekt noch sprechen und ihre Kinder zum Anlegen der Trachten motiviert haben.  Die große Hoffnung wird somit an diese Generation herangetragen, damit sie fortführen, was den 60+ Jährigen heute noch am Herzen liegt: Nämlich der Pflege der Feste und Treffen sowie auch weiteren Publikationen, der Weitergabe der Mundart und der Pflege des Brauchtums in Form von Trachten und Tanzveranstaltungen. Sollte dem ein oder der anderen etwas Neues einfallen, so sind sie auch mit diesen Ideen herzlich eingeladen, sich aktiv im Vorstand einzubringen.

Das Rekascher Treffen wäre kein solches, gäbe es nicht die obligatorische Tanzmusik. Dazu spielte das Trio um Erwin und Josef Birnstill sowie Günther Ramholz auf und die Stimmung war bis weit nach Mitternacht freudig und begeistert.

Ein nächstes Treffen wurde auch bereits mitgeteilt: Am 28. September 2024 findet am vermutlich gleichen Ort in Karlsruhe ein Jahrgangstreffen für alle Jubilare ab 50 samt geladenen Gästen statt. Es soll aber eine besondere Feier werden, denn 2024 jährt sich die Einwanderung der Deutschen nach Rekasch zum 300. Mal. Rückgreifend auf eine Monographie, die Dr. Josef Stitzl anlässlich der 200-Jahr-Feier 1924 veröffentlichte,  will der Vorstand sich paar Programmpunkte überlegen, wie etwa einem erneuten Trachtenzug, bei welchem jeder, der noch eine Tracht besitzt, eingeladen ist, mitzumachen, möglichen Tanzeinlagen und Vorträgen, aber auch dem Verfassen einer Sonderschrift zu diesem besonderen Ereignis. Für Ideen und Beiträge sind wir jederzeit offen und freuen uns über eine rege Beteiligung.

  (Waltraut Rumesz)

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