100 Jahre Rekascher Kirche
- Besonderheit einer großen Glaubensgemeinschaft -
(Teil 2: Kirche)
„Zahvalnost“, „Dankbarkeit“, „Hála“, „Recunostinta“ bedeutet dasselbe. Und dennoch steht es für vier ethnische Gruppen, die alle in derselben Kirche an den Gottesdiensten teilnehmen, Taufe, Kommunion und Hochzeit feiern und den letzten Segen gespendet bekommen. Warum aber ist diese Kirche so anders, als alle anderen banater Dorfkirchen?
Bereits im 14. Jahrhundert wird der Ortsname „Rykas“ das erste Mal dokumentarisch attestiert. Damals siedelten Bulgaren (Stitzl, Josef: Aus der Vergangenheit und Gegenwart der Großgemeinde Rekasch, Temeswar, 1924) in der Nähe des Flusses (rijeka), im 17. Jahrhundert dann folgten schokatzische Siedler. Nach der Befreiung des Banates von den Türken (1716) und der Besiedlung durch das habsburgische Kaiserreich festigten zunächst Franziskanermönche mit slawischen Namen den katholischen Glauben im Ort (1721), die ersten deutschen Siedler zogen 1724 hinzu und verlegten ihre Häuser schließlich ab 1740 auf die nördlich gelegenen Hügeln der inzwischen kanalisierten, doch schwer kontrollierbaren Bega. Das ist das Jahr, aus welchem erste Matrikelbücher erhalten sind, eine erste Holzkirche sowie die ersten Siedlerhäuser errichtet wurden. 1769 übernahm Pfarrer Georg Palzer den Bau der alten Steinkirche und 1777 die Einweihung des ersten Teils des heutigen katholischen Friedhofs. Der Ort nahm zu, die Infrastruktur gedieh (Schule, Vereinsleben, Gesundheitswesen, Post- und Telegraphenamt, Bahnhof, Feuerwehr, Bankwesen, …) und die Weinkultur gewann an Tradition. 1871 wurde Rekasch eine Großgemeinde mit der Eingemeindung der umliegenden Dörfer. 1899 entstand unter der ungarischen Regentschaft der K&K-Monarchie ein neues Viertel mit ungarischen Zuwanderern, 1918 kam es zur Annexion an den Rumänischen Staat und in den Folgejahren zur Ansiedlung rumänischer Kolonisten. Trotz der Auswanderungswelle nach Amerika und den Verlusten im Ersten Weltkrieg lebten Anfang des 20. Jahrhunderts etwa 1800 Deutsche in Rekasch. Mit den hinzugezogenen Ungarn und den Schokatzen zusammen ergab dies eine große Zahl an katholischen Gläubigen, weswegen unter Dechantpfarrer Johann Koleszar die Errichtung eines neuen Gotteshauses angeleitet wurde.
Blick auf den festlich geschmückten Innenraum vor dem Jubiläumsgottesdienst
Im März 1914 begannen die Bauarbeiten zur imposanten Kirche im neugothischen Baustil, die sich durch die Kriegswirren sowie Finanz- und Baumaterialienmangel verzögerten. Namhafte Architekten, Baumeister und Ingenieure planten und betreuten den Bauprojekt. Am Gründonnerstag des ereignisreichen Jahres 1918 schließlich kam es zur feierlichen Weihung, wobei die Festmesse viersprachig gehalten worden war.
Obwohl das Kameralamt nur einen Teil der Kosten trug und die Gemeinde für den Rest aufkommen musste, kam es zu einer prächtigen Ausstattung: Altäre und Kommunionsbank, sowie die Kirchenorgel wurden gespendet, die ästhetisch bemalten Kirchenfenster tragen sogar noch die Namen ihrer Mäzene, bzw. stellen Johannes den Täufer als Schutzpatron der Kirche dar, Kreuzweg-Bildnisse sowie zahlreiche Heiligenfiguren schmücken den Innenraum. Über die Ortsgrenze hinaus bekannt ist der Altar der „Schwarzen Maria“, um den sich zahlreiche Legenden um überdauerte Brände und Wunder ranken. Tatsache ist, dass bereits seit 1746 Wallfahrten zu dieser Statue bekannt sind, 1927 ließen Zigeunermusiker aus der Temeswarer Fabrikstadt einen schönen Seitenaltar für sie erbauen. An der Treppe des Hauptportals erinnert ein Gedenkstein symbolisch an die alte, nach Osten ausgerichtete Kirche. Die Außenanlage wird gesäumt von der Dreifaltigkeitssäule, die ungarische Siedler 1904 stifteten und dem Heldendenkmal, welches 1921 zu Ehren aller im Krieg gefallener Rekascher errichtet worden war. Auch der Friedhof wurde in dieser Zeit erweitert und bekam 1912 zwei ansehnliche Jugendstilkapellen. Etwas detailliertere Hinweise mit zahlreichen Abbildungen finden sich in der broschierten Festschrift zur Hundertjahrfeier, welche die HOG Rekasch erstellt hat.
Broschüre zur Hundertjahrfeier
Das Besondere an dieser Broschüre jedoch ist, dass sie in allen vier Sprachen der Kirchengemeinde gestaltet ist, was einer ziemlich aufwändigen Übersetzungsarbeit bedurfte. Aus Anlass dieses Festes unternahmen etwa 40 ehemalige Rekascher Anfang September eine Busreise, über welche im Teil 1 des Beitrages (BP, vom 5.10.18) ein Reisebericht erfolgte.
Pfarrer Budnaru und Generalvikar des Temeswarer Bistums, Johann Dirschl
Neben dem wundervollen Empfang durch die dortige Gemeinde und der viersprachigen Festmesse, zelebriert von Pfarrer Anton Budnaru sowie dem Generalvikar des Temeswarer Bistums, Johann Dirschl, neben zahlreichen Hommagen seitens des Bürgermeisters und der HOG wurde auch eine Votivtafel geweiht, die auf die Vielsprachigkeit und zugleich die Multikulturalität des Ortes hinweist. Und für dieses Erbe der Rekascher, das uns viel Toleranz und Offenheit bescherte, sagen wir heute „Zahvaliti“, „Köszönem“, „Multumesc“ und „Danke“!
Waltraut Rumesz(im Namen des Vorstandes)
100 Jahre Rekascher Kirche
- Reise in die alte Heimat zum Kirchenjubiläum -
(Teil 1: Reisebericht)
In der Osterausgabe der „Banater Post“ luden wir zur anstehenden Busfahrt im September 2018 ein. Zum Erntedank im Oktober wollen wir uns bei allen, die dazu beigetragen haben, eine unvergessliche Reise zu erleben, bedanken.
Für einige Mitreisende war der Tag der Anreise recht lang, wenn man bedenkt, dass sie aus Freiburg, Bergisch-Gladbach, Stuttgart, Nürnberg, Kirchheim, Ulm und Aalen erstmals nach Karlsruhe und paar Stunden später nach Augsburg fahren mussten. Doch nachdem wir dann vollzählig am Mittwoch, dem 5.09, abends um 20:00 Uhr mit dem Reiseunternehmen „Feil“ Augsburg verließen, begann der eigentliche Urlaub. Der Sektbegrüßung und den reisetechnischen Worten des Organisatoren und HOG-Vorsitzenden, Erwin Lehretter, folgte ein Imbiss bei dem auch die obligatorischen Salzkipferl nicht fehlen durften und so hielten wir bis weit hinter Budapest die Nachtfahrt gut durch, wo es dann eine weitere Verpflegung seitens des Busunternehmens gab. Obwohl die ältesten Teilnehmer bereits einiges über achtzig waren, klagte keiner über steife Beine oder Schlaflosigkeit, zu groß war die Vorfreude über die anstehenden Ereignisse. So blickte man denn auch voller Neugierde auf die unbekannten Grenzübergänge, die nunmehr fertiggestellte Autobahn, die nicht mehr die alten Orte passiert, sondern daran vorbeiführt. Bei der Ausfahrt „Remetea Mare“ war dann schließlich jeder aufgeregt, befand man sich doch schon auf Heimatterritorium - und dennoch war es vielen fremd, was man da erblickte. Die Reisegruppe verteilte sich anschließend auf die beiden Hotels „Central“ und „Timişoara“, der Nachmittag wurde mit Geldwechseln, ersten Besorgungen und Besuchen verbracht und mit dem gemeinsamen Abendessen in der Gaststätte „Curtea berarilor“ abgeschlossen.
Spaziergang am Domplatz. Foto: Franz Rumesz
Unser eigentliches Reiseprogramm begann am Freitag, dem 7.09, als der Rekasch-Tag angesagt war. Emotionsgeladen stiegen wir an der katholischen (unserer) Kirche aus und begaben uns auf erste Wiedererkennungs-Touren, trafen die ersten Bekannten, sahen die ersten Veränderungen und erkannten doch das meiste wieder, obwohl für viele Mitreisende Jahrzehnte seit der Ausreise dazwischen lagen. Der Empfang im Heimat-Museum war überwältigend und war auch der Moment, als kein Auge trocken blieb: Der Bürgermeister der (nunmehr) Stadt Rekasch, Pavel Teodor, begrüßte uns offiziell und freundschaftlich. Doch richtig in der alten Heimat willkommen hießen uns Veronica Andruseac und Silvia Müller-Harhata, die ehemalige und gegenwärtige Leiterin des Museums, die unsere Anreise und die organisatorischen Vorbereitungen auch im Vorfeld bereits unterstützt hatten. Bei dem Rundgang durch das „Stitzlesche“ Haus, dem ehemaligen Wohnsitz und der Praxis des Arztes, Dr. Josef Stitzl, der auch eine erste Ortschronik zu Rekasch verfasst hatte, konnten wir nicht nur Exponate wiedererkennen, sondern auch Bilder zu allen wichtigen Eckpunkten finden (kirchliche Ereignisse, Feierlichkeiten, Schule, Vereinsleben, Sport, Arbeitswelt, Musik, Weinkellerei, …), die liebevoll gesammelt und thematisch geordnet sind und immer wieder auf die kulturelle Vielfalt des Ortes mit den unterschiedlichen Ethnien (Schokatzen, Deutsche, Ungarn, Rumänen und Roma) hinweisen. Das Haus ist für viele auch der tatsächliche Geburtsort, da sich in diesen Räumen in den Fünfziger- und Sechzigerjahren die Entbindungsklinik befand.
Vor dem Museum. Foto: Stefan Lehretter
Bereits an dieser Stelle, dann aber auch zum Hauptereignis am Sonntag, bei der Festmesse, wurde unsere ca. 40-köpfige Reisegruppe von Redakteuren der deutschen und rumänischen Zeitung („Allgemeine Deutsche Zeitung“ und „Renaşterea bănăţeană“) begleitet, Raluca Nelepcu und Dumitru Oprişor führten Interviews mit einigen Mitreisenden, den älteren wie auch dem jüngsten Teilnehmer, der mit gerade mal 40 Jahren die Ereignisse als Neufeld empfand. Gleichzeitig wurde auch auf die Präsenz der vollzähligen HOG-Vorstände hingewiesen: Der 1985 gegründeten Gemeinschaft der Rekascher in der Bundesrepublik standen zunächst Emil Frekot, danach Andreas Stark (jeweils vier Jahre), Nikolaus Lutz (sechzehn Jahre) und seit nunmehr neun Jahren Erwin Lehretter als Leiter vor.
Rekascher HOG-Vorsitzende. Foto: Franz Tasch
Die Presse kündigte nicht nur unsere Reise an, sondern veröffentlichte auch detaillierte Berichte dazu (ADZ, vom 17.09).
Feierlich ging es weiter mit der Kranzniederlegung und Einsegnung im katholischen Friedhof, gemeinsam mit Pfarrer Anton Butnaru gedachten wir aller Verstorbener, in der alten wie auch der neuen Heimat, jeder suchte die Gräber von Familienmitgliedern, Nachbarn oder Freunden auf, kehrte die Betonplatten ab, rupfte die Grashalme aus, die inzwischen überall durchspitzen und brachte Kerzen und Blumen mit.
Kranzniederlegung im Friedhof. Foto: Franz Tasch
Und gleich anschließend folgte auch schon der nächste Programmpunkt: Die Besichtigung der Weinkellerei, „Cramele Recaş“. Wir alle wussten schon immer, dass es dort guten Wein gab, aber wie spitzfindig der gute Boden, die Exposition, die klimatischen Verhältnisse und letztendlich auch die Spezialkenntnisse der Önologen dann mit den entsprechenden technischen und marktwirtschaftlichen Faktoren zusammenspielen, konnten wir in einer sehr komplexen Führung erfahren. Zunächst begrüßte uns der Direktor, Gheorghe Iova, der auch nicht vergaß, unsere Vorfahren als die Wegbereiter des Weinbaus auf den Hängen nördlich des Dorfes zu erwähnen, der aber auch auf ältere Dokumentationen zu dieser landwirtschaftlichen Nutzungsart aus dem Jahre 1447 hinwies. Detailliertere Informationen zum Anpflanzen, Pflegen, Ernten und Weiterverarbeiten der Weinreben erhielten wir von Marius Pasca, der uns durch Press-, Lager- und Kühlanlagen führte und nicht vergaß, die Modernität und Größe des bedeutendsten Exporteurs an Flaschenweinen aus Rumänien hervorzuheben, die letztendlich durch weltweite Investoren und Önologen sowie modernste Technologie und Abfüllanlagen beständig aufgewertet werden. Älteste Weine lagern hinter Gittern im Keller und wir konnten uns bei einer Weinverkostung in nebendran schön gestalteten Räumen mit dazugehörigem fünfgängigem Menü von Andrea Trezak im wahrsten Sinne „berauschen“ lassen. Entsprechend locker saß dann bei jedem der Geldbeutel, als es durch den sehr gut sortierten Verkaufsraum wieder hinausging. Ein Trost für Daheimgebliebene: Ab nächstem Jahr wird es nicht nur über den bekannten Weinversand, sondern auch in unseren Supermärkten vermehrt Rekascher Weine geben.
Besuch der Weinkellerei „Cramele Recas“ Foto: Stefan Lehretter
Den Abend wie auch alle anderen verbrachte unsere Reisegruppe individuell und trotzdem traf man immer wieder den ein oder anderen Bekannten in den vielen „Terrassen“, wie man in Temeswar die Außenanlagen der Gaststätten auf dem „Corso“ nennt. Erwähnenswert ist aber vor allem auch das Domviertel, vielmehr der gesamte Bereich um den sehr schön restaurierten Domplatz mit sämtlichen Seitenstraßen, die zur Fußgängerzone umgebaut worden sind, wo es zahlreiche Cafes (u.a. das Ferenc Illy, dem gebürtigen Temeswarer zu Ehren gestaltete), Bier- und Weinstuben, Restaurants, Imbisse und feinste Konditoreien gibt. Noch dazu hatten wir die Gunst, herrlichstes Septemberwetter zu haben, was im Banat immer noch paar Grad mehr sind als hierzulande.
Unter religiösem Vorzeichen stand der nächste Tag: Mariä Geburt (fliehe ti Schwalwe furt), war nicht der Tag der deutschen, sondern seit jeher jener der ungarischen Wallfahrer nach Maria Radna. Und unsere Reise führte denn auch über die nicht mehr zu erkennenden Orte wie Dumbravita, Bruckenau, Aliosch und Blumenthal über die Marosch zur imposanten renovierten Basilika, durch die zahlreichen Verkaufsstände unterhalb des Kirchengeländes, wo neben den feilgebotenen Baumkuchen, Alawitschka und Hausschokolade auch Bauchspeck und Mici gegrillt sowie Marienbildnisse und andere Devotionalien zum Kauf angeboten wurden. Das Hochamt, die Festmesse, wurde um 11 Uhr auch in ungarischer Sprache zelebriert, doch haben sich im Gottesdienst erstaunlich viele lateinische Passagen erhalten, wie sie bei uns gewohnten Messen nicht mehr zu hören sind. Der Einzug mancher Wallfahrtsgruppen - aber vor allem jener der zahlreichen Priester - war überwältigend. Die vom Bistum Temeswar mit Unterstützung der EU durchgeführten Sanierungsarbeiten ermöglichen es heute, dass neben dem geistlichen Zentrum im ehemaligen Franziskanerkloster auch Seminar- und Veranstaltungsräume genutzt werden können. Ein noch junges Museum beherbergt die Geschichte des Ortes, die Besiegung und Vertreibung der osmanischen Besatzer, verewigt den sogenannten „Türkenstein“ und gibt einen Überblick zum religiösen Geschehen im Banat der letzten dreihundert Jahre. Wer wollte, konnte die Vierzehn Stationen besichtigen, deren derzeitig etwas schlechtem Zustand auch unsere überreichte Spende zugutekommen soll. Nach so viel Religiosität konnten wir im Speisesaal des Veranstaltungstraktes zu Mittag essen und den Abend in Temeswar wieder ausklingen lassen.
Wallfahrtsort Maria Radna. Foto: Artur Wehner
Der eigentlich feierlichste Tag stand am Sonntag, dem 9. September an. Zwar wurde die in den Wirren des Ersten Weltkrieges errichtete neue katholische Kirche bereits am Gründonnerstag des Jahres 1918 geweiht, doch durch unsere Reise bedingt, einigte sich die Kirchengemeinde darauf, die Festmesse an diesem Sonntag zu zelebrieren. Etwas aufgewühlt und voller Erwartungen fuhren wir am Morgen nach Rekasch, waren auch sehr früh schon vor Ort und konnten unsere Kirche auf uns wirken lassen. In der von unserer HOG gestalteten viersprachigen Broschüre sind einige stilistische, geschichtliche und ethnische Grundlagen zu finden, auf welche jedoch erst im zweiten Teil des Reiseberichtes eingegangen werden soll, der in der folgenden Ausgabe erscheinen und sich vertieft mit der Kirche und ihren Besonderheiten beschäftigen wird.
Man erkannte die liebevolle Gestaltung des sakralen Raumes sofort beim Betreten des noch menschenleeren Gotteshauses: der Blumenschmuck an den Bänken und an den Altären, eine Bildersammlung aller gewesener Pfarrer im Eingangsbereich, die gestiftete Votivtafel in allen vier Sprachen der Gottesdienste, die in dieser Kirche gehalten werden. Die absolute Steigerung kam dann, als die Rekascher Blasmusik-Kapelle vom Rathaus zur Kirche zog, angeführt von zahlreichen Kindern in ungarischer, rumänischer, kroatischer und schwäbischer Tracht, dem Bürgermeister nebst Gefolge sowie vielen an der Organisation Beteiligten. Die Kirche war bis auf den letzten Stehplatz besetzt. Zusammen mit dem Pfarrer Anton Butnaru zelebrierte der Generalvikar Johann Dirschl vom Römisch-Katholischen Bistum in Temeswar in allen vier Sprachen der Gläubigen und es war beeindruckend, wie jede einzelne Ethnie ihre Gebete sprach, ihre Lieder sang, die Fürbitten las und schließlich zur Kommunion antrat. Nach den ofiziellen Begrüßungsreden, Danksagungen, Einweihung der Votivtafel sowie eines speziellen Gedenk-Banners, den die Stadt schenkte, erfolgten auch in diesem Rahmen, die Gastgeschenke: Anstecknadeln mit der Aufschrift des Ereignisse, Heiligenbildchen sowie unsere mitgebrachte Broschüre wurden beim Auszug ausgetauscht. Auf den Kirchentreppen, wo zahlreiche Kommunions-, Kirchweih- und Hochzeitsbilder über das Jahrhundert hinweg entstanden, war kein Platz für alle, die am Gottesdienst teilgenommen hatten, sodass sich nur nach und nach die Gäste auf dem Kirchenvorplatz einfanden, freudig alte Bekannte, Nachbarn und Freunde wiedererkannten und ihre Freude darüber austauschen konnten. Die Blasmusik spielte ein Lied nach dem anderen, bis wir in den Bus einstiegen und zum Mittagessen ins Nachbardorf nach Herneacova fuhren (eigentlich einem Ortsteil: Simei), der als Naherholungs- und Wochenendgebiet mit Freizeit- und Gastronomieangeboten aufwartet. Als Eingeladene des Rathauses verbrachten wir einen angenehmen Nachmittag, tauschten Gastgeschenke und Danksagungen aus, besuchten noch ein letztes Mal Friedhof, Verwandte und Bekannte und zehrten von den Ereignissen dieses wundervollen Tages.
Vor der Kirche. Foto: Klaus Krekel
Getoppt konnte dieser nicht mehr werden, und dennoch gab es noch eine Fortsetzung: Am Tag der Abreise bot der Archivar der Römisch-Katholischen Diözese, Claudiu Călin, uns eine Führung durch das gleichnamige Museum an, das sich in den lange Jahre zweckentfremdeten Räumen befindet. Er zeigte uns die Krypta und dann anschließend die Kathedrale des Domes des Heiligen Georg, sprach über Geschichte und Gegenwart dieser besonderen Stadt Temeswar und sorgte in dieser ohnehin sehr aufgeladenen Stimmung für ein starkes Heimwehgefühl nach all dem, was jeder von uns hier erlebt hatte.
Die Heimreise musste dementsprechend so schnell gehen, dass keiner zu sentimental werden konnte, die Gruppe teilte sich ein wenig auf, manche blieben noch für paar Tage, andere flogen zurück, der Kern der Gruppe jedoch trat die Rückfahrt mit unserem Reisebus an, alle mit gefüllten Herzen und guten Gedanken, Caş und Wein im Gepäck, unzähligen Bildern auf den Handykameras und dank der vielen Fotografen auch zum Vorzeigen, was wir bei unserem nächsten Treffen, dem Jubiläumstreffen am 13. Oktober 2018 in Karlsruhe auch machen werden.
Weiter zu den Bilder..... Waltraut Rumesz
(im Namen des Vorstandes)
Treffen der Rekascher
Am Pfingstsonntag fand in der Gaststätte Kühler Krug in Karlsruhe das diesjährige Heimattreffen der Rekascher statt. Ab 13 Uhr fanden sich etwa 170 Teilnehmer aus nah und fern ein und tauschten die Neuigkeiten aus der alten und der neuen Heimat aus, denn seit dem letzten Treffen vor 2 Jahren gab es viel zu erzählen.
Der offizielle Teil begann mit der Begrüßung der Landsleute durch den Vorsitzenden der HOG Rekasch, Erwin Lehretter. In alter Tradition wurde danach der Rekascher gedacht, die in den letzten beiden Jahren verstorben sind, wobei das Glockenleuten der Rekascher Kirche abgespielt wurde. Der Vorsitzende wies darauf hin, dass die HOG Rekasch 1985 gegründet wurde, so dass beim nächsten Treffen ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert werden kann. Diese Jubiläumsveranstaltung stellte er unter das Motto „30 Jahre HOG – 30 Trachtenpaare“. Er rief die Landsleute auf, weitere Vorschläge für die Gestaltung dieser Jubiläumsfeier zu unterbreiten. Ferner machte Erwin Lehretter auf das am 19. Oktober stattfindende Jahrgangstreffen im Gasthof Schuster in Neusäß bei Augsburg aufmerksam. Dazu sind alle Rekascher eingeladen, die in diesem Jahr 50 Jahre alt oder älter werden und in diesem Jahr einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können. Außerdem sprach er die Friedhofspflege in Rekasch an, wobei er um weitere Spenden bat.
Nach vier Jahren war diesmal der Vorstand der HOG wieder zu wählen. Im wesentlichen haben sich die bisherigen Vorstandsmitglieder wieder zur Wahl gestellt, so dass sich der neu gewählte Vorstand wie folgt zusammensetzt: Vorsitzender Erwin Lehretter, sein Stellvertreter ist Michael Riedl, Liesl Berwanger wurde als Kassenwart bestätigt, Schriftführer ist Jakob Niesner, Walter Orawetz und Josef Birnstill sind Beisitzer, Stefan Lehretter betreut den Internetauftritt und Franz Tasch sowie Reinhold Tasch wurden mit der Kassenprüfung beauftragt.
Beim diesjährigen Treffen gab es aber auch besondere Auszeichnungen für langjähriges ehrenamtliches Engagement zum Wohle unserer Landsleute. Der Ehrenvorsitzende Nikolaus Lutz erhielt die Verdienstmedaille der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Gold für sein 20-jähriges Wirken im Vorstand der HOG, davon 16 Jahre als Vorsitzender. Josef Beck, der ebenfalls 20 Jahre lang im Vorstand tätig war, erhielt die Verdienstmedaille der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Silber. Während dieser Zeit war er nicht nur 10 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender, sondern als Schriftführer auch viele Jahre lang verantwortlich für die Meldungen der Rekascher Familiennachrichten an die Banater Post. Neben diesen Auszeichnungen durch die Landsmannschaft wurde auch weiteren Landsleuten für ihr langjähriges verdienstvolles Wirken im Vorstand der HOG gedankt. Mit je einer Flasche Rekascher Wein wurden geehrt: Emil Frekot, Mathias Lehretter, Michael Ramholz, Nikolaus Stricker und Alfred Lehretter.
Nach diesem offiziellen Teil wollten die Teilnehmer endlich ihre vertraute Rekascher Musikkapelle hören. Diese spielte dann in gewohnter Manier unter der Leitung von Erwin Birnstill bis in die Nacht hinein auf, so dass das Tanzbein geschwungen werden konnte.
Die Teilnehmer gingen mit der freudigen Feststellung auseinander, wieder liebe Freunde und Bekannte aus Rekasch getroffen zu haben, und versicherten sich, beim nächsten Treffen wieder dabei zu sein.
Allen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben, insbesondere auch den Frauen, die mit ihrem selbst gebackenen Kuchen auch für das leibliche Wohl sorgten, gebührt ein besonderer Dank.
Rekascher Jahrgangstreffen in Karlsruhe
Das diesjährige Rekascher Jahrgangstreffen fand am 8. Oktober in Karlsruhe im Siedlerheim statt. Organisiert wird dieses Treffen für alle, die in diesem Jahr 50 Jahre alt und älter werden und dabei einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern.
Der Vorsitzende der HOG Rekasch, Erwin Lehretter, begrüßte die etwa rund 100 Jubilare und Gäste. In seiner Ansprache wies Erwin Lehretter auch auf die nächsten geplanten Termine der Rekascher hin. Als nächste Veranstaltung wird im Januar 2017 in Karlsruhe der von den Rekascher Musikanten vorgesehene Pinglball stattfinden, dem folgt am 29. Mai 2017 das Rekascher Pfingstreffen und am 7. Oktober das nächste Jahrgangstreffen in Augsburg. Traditionell hat der Vorstand auch diesmal wieder den drei ältesten Teilnehmerinnen (Susanne Zipp, Anna Stricker und Anna Schlimmer) je ein Präsent und den drei ältesten männlichen Teilnehmern (Nikolaus Tasch, Michael Ramholz und Niessner Jakob) je eine Flasche Rekascher Wein überreicht.
Wie nicht anders zu erwarten, war es auch diesmal wieder eine gelungene Veranstaltung, bei der Neuigkeiten aus der alten und neuen Heimat ausgetauscht und so manche Geschichten und Streiche aus der Jugendzeit in Erinnerung gerufen wurden. Für die musikalische Unterhaltung haben die Rekascher Musikanten unter der Leitung von Erwin Birnstill in bewährter Weise gesorgt.
Der Vorstand
Endlich wieder Pingelball
Nach einjähriger Pause war es am 13. Februar 2016 wieder soweit. Im NCO - Club in Karlsruhe fand wie gewohnt der „Pingelball“ auch „Brotsackball“ genannt, bei dem jeder seine Verpflegung mitbringen darf, statt.
Mit neuem Repertoire, unter anderem Walzer und Polka, aktuellen Schlagern und rumänischen Liedern konnten die Rekascher Musikanten - Johann Francz, Günter Ramholz, Walter Treuer, Franz Rumesz, Josef und Erwin Birnstill wieder einmal die Stimmung zum Höhepunkt bringen. Auch dieses Jahr wurden die Rekascher Musikanten bei ihrem Programm von hochqualifizierte Musiker unterstützt. So sind besonders der erste Trompeter der Engerländer Musikanten Franz Tröster und sein Schützling Patrick Russ zu erwähnen. Auch untermalten Werner Schlimmer und Erich Liep das Spielen der Musikanten. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!
Ein Highlight stellte die Erdbeertanzgruppe der Banater Schwaben unter der Leitung von Melanie Müller und Bianca Göpfrich mit ihrem Cheerleader Showtanz dar.
Ein weiteres Highlight waren die Dodderdabber aus Karlsruhe. Diese gehören mit ihrer Guggemusik schon seit Jahren zum Pingelball. Obwohl die Faschingszeit schon vorbei war, freuten wir uns umso mehr, dass es auch dieses Jahr geklappt hat. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Melanie und Norbert Müller sowie an Emil Frekot.
Das Fest war sehr gut besucht. Die Teilnehmer waren zwischen 4 Monate und 84 Jahren und aus mehreren Ortschaften aus dem Banat unter anderem aus Bakowa, Bentschek, Billed, Rekasch, Sanktandres, Sanktanna, Temeswar….. Von Beginn an war die Tanzfläche voll. Es wurde aus dem „Pingel“ gegessen, getrunken und bis in die Morgenstunden getanzt. Gute Laune, Fröhlichkeit und ein schönes Miteinander prägten dieses Fest.
Beim Abschied hörte man des Öfteren: „Hoffentlich heißt es auch im nächsten Jahr endlich Pingelball! Wir sind wieder dabei!“
Silke Treuer
HOG-Rekasch feierte 30-jähriges Jubiläum
Groß war die Enttäuschung für die Rekascher Teilnehmer beim Treffen der Banater Schwaben in Ulm im Jahre 1982, als sie feststellen mussten, dass für die Rekascher Landsleute kein Tisch reserviert war. Nicht zuletzt diese Erfahrung führte schließlich dazu, dass bei einem Rekascher Treffen am 16. Juni 1985 in Karlsruhe die Heimat- und Ortsgemeinschaft Rekasch gegründet wurde, so dass sie in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern konnte. Zu diesem Jubiläum trafen sich die Rekascher Landsleute am 24. Mai 2015 im Gasthaus Kühler Krug in Karlsruhe, das unter dem Motto „30 Jahre HOG – 30 Trachtenpaare“ angekündigt war. Wenn dieses Ziel auch nicht ganz erreicht wurde, so sind doch bei dieser Veranstaltung 23 Rekascher Paare unter großem Beifall in Tracht aufgetreten. Musikalisch begleitet wurden sie von den Rekascher Musikanten unter der Leitung von Erwin Birnstill, die zusätzliche tatkräftige Unterstützung von zahlreichen anderen Musikanten aus Rekasch bekommen haben. Der Einmarsch der Trachtenpaare und die Tänze, die sie zur beschwingten Musik aufführten, haben so manchen Veranstaltungsteilnehmer wehmütig an die früheren Kirchweihzeiten in Rekasch erinnert. Es haben sich auch zwei Sponsoren gefunden, die das Engagement der Trachtenpaare würdigten. Landsmann Erich Fleischhacker aus München hat den Frauen je ein Präsent überreicht und die Firma MPS aus Augsburg stiftete den Männern je eine Flasche Rekascher Wein.
Erfreut zeigte sich der Vorsitzende der HOG Rekasch, Erwin Lehretter, über den guten Besuch der Jubiläumsveranstaltung. Im Gegensatz zu den 331 Besuchern bei der Gründungsveranstaltung im Jahre 1985 waren es diesmal zwar nur 250 Teilnehmer; angesichts des allgemeinen Besucherrückgangs bei solchen landsmannschaftlichen Treffen könne man aber damit zufrieden sein. In seiner Begrüßungsansprache dankte er den noch lebenden Mitgliedern des Gründervorstandes, dem auch er selbst angehörte, Emil Frekot, Andreas Stark und Agnes Schmidt für ihr Engagement, das sie auch in den Folgejahren für die HOG erbracht haben.
Als Ehrengast nahm der Kreisvorsitzende von Karlsruhe Werner Gilde an dem Rekascher Heimattreffen teil, der auch in seiner Eigenschaft als Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft der Banater Schwaben die Grüße des Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber überbrachte.
Begrüßenswert war zu sehen, dass sich immer noch Rekascher Landsleute zu einem gemischten Chor zusammen finden, der auch diesmal die Besucher mit der Darbietung mehrerer Lieder erfreut hat, und dafür auch den gebührenden Applaus bekommen hat. Mit ihrem Gedichtvortrag Das Haus, wo ich geboren bin hat Elisabeth Bartl bei vielen Erinnerungen an das frühere Zuhause geweckt. Waltraud Rumesz, die sich an einem Projekt der Landsmannschaft beteiligt und den Struwwelpeter in Rekascher Mundart geschrieben hat, las aus ihrem Text vor, so dass so manchem Teilnehmer das eine oder andere Wort seiner Rekascher Mundart wieder in Erinnerung kam. Der Vorsitzende der HOG bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben.
Mit einer Gedenkminute wurde der Verstorbenen Landsleute gedacht, insbesondere der 51, die seit dem letzten Treffen vor zwei Jahren von uns gegangen sind.
Zur Dokumentation der Geschehnisse in den 30 Jahren seit ihrer Gründung wurde eine Fotogalerie von den seither alle zwei Jahre stattfindenden HOG-Treffen und den jährlichen Jahrgangstreffen gezeigt. Außerdem wurden auf Stelltafeln weitere Informationen zu Themen wie z.B. Entschädigung für die Rußlanddeportierten, geschichtliche Zeittafel über Rekasch usw. gegeben. Listen über die Verstorbenen seit 2002, die über 90 Jahre alten Landsleute, die Rußlanddeportierten mit Lagernummer und Zeitpunkt der Rückkehr sowie über Rekascher Männer, die während des 2. Weltkrieges beim Deutschen Militär waren und deren Verbleib nach dem Krieg, waren ebenfalls ausgehängt.
Erwin Lehretter bedankte sich für die eingegangenen Spenden zugunsten des Rekascher Friedholfs, die an Elisabeth Szablyar in Rekasch zur Pflege der Friedhofsanlagen weitergeleitet wurden. Er bat auch, Familiennachrichten wie Geburten, Hochzeiten oder Sterbefälle an Franz Bertram oder ein Mitglied des Vorstandes zu melden, damit die Nachricht in der Banater Post veröffentlicht werden kann. Der Vorstandsvorsitzende wies auch auf das nächste Jahrgangstreffen am 24. Oktober dieses Jahres im Gasthaus Schuster in Neusäß bei Augsburg hin und auf die Tatsache, dass das nächste Heimattreffen in zwei Jahren wieder am Pfingstsonntag in Karlsruhe stattfinden soll. Ferner machte er darauf aufmerksam, dass die Rekascher Kirche am Gründonnerstag 1918 eingeweiht wurde, so dass sich die Frage stellt, ob anlässlich die 100-jährigen Jubiläums im Jahre 2018 eine gemeinsame Reise in die alte Heimat organisiert werden soll.
Der Vorstand der HOG würde gerne ein Buch über die letzten 30 Jahre veröffentlichen. Pläne dazu sind schon vorhanden; wer aber noch Ideen dazu hat und mit eigenen Beiträgen zur Gestaltung des Buches beitragen möchte, wird gebeten, mit einem der Vorstandsmitglieder der HOG Kontakt aufzunehmen.
Das Treffen bot aber auch wieder einmal viel Gelegenheit, um Erinnerungen und Neuigkeiten aus der alten und neuen Heimat auszutauschen. Bei flotter Musik der Rekascher Musikanten konnten die Tanzbegeisterten das Tanzbein bis spät in die Nacht hinein schwingen und bei der allgemeinen Begeisterung waren sich die Teilnehmer einig, beim nächsten Heimattreffen in zwei Jahren wieder dabei zu sein.
Franz Bertram
Rekascher Jahrgangstreffen 2015
Das traditionelle Jahrgangstreffen für die Rekascher Landsleute, die in diesem Jahr 50 Jahre und älter wurden und einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern konnten, fand diesmal am 17. Oktober in der Sportgaststätte in Stätzling bei Augsburg statt. Ab 14 Uhr fanden sich die Jubilare und andere Rekascher ein, und als schließlich der Bus mit den Landsleuten aus Karlsruhe -wegen des Staus auf der Autobahn mit Verspätung- eintraf, war der Saal mit rund 90 Teilnehmern erfreulicherweise voll besetzt. Die Wiedersehensfreude war natürlich groß und der Austausch der Neuigkeiten stand zunächst im Vordergrund.
Die offizielle Begrüßung erfolgte durch den Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaft Rekasch Erwin Lehretter. Dabei erinnerte er daran, dass das erste Rekascher Jahrgangstreffen im Jahre 1996 stattgefunden hat und dass diese jährlichen Treffen mittlerweile zu einer traditionellen Einrichtung geworden sind. Im Namen der HOG gratulierte er den Jubilaren ganz herzlich. Seine Glückwünsche sprach er auch allen Ehepaaren aus, die in diesem Jahr ihr rundes/halbrundes Hochzeitsjubiläum feiern konnten, wobei er hervorhob, dass Anna und Johann Weißgerber im Februar bereits ihr 65-jähriges Hochzeitsfest begehen konnten. Mit Stolz erinnerte Erwin Lehretter auch an das diesjährige HOG-Treffen in Karlsruhe, bei dem 23 Trachtenpaare aufgetreten sind und damit die alte Rekascher Trachtentradition wieder in das Bewusstsein gerufen haben. Er ließ aber auch die weniger erfreulichen Begebenheiten, die durch die Geschehnisse des 2. Weltkrieges bedingt waren, nicht unerwähnt. So erinnerte er an die vielen Kriegsteilnehmer aus Rekasch, von denen nur noch Andreas Bertram (94 J.), Johann Oravitz (93 J.) und Anton Buschinger (90 J.) leben. Als Folge des Krieges sind aber auch viele Frauen und Männer vor 70 Jahren zu Zwangsarbeit in die damalige Sowjetunion deportiert worden. Von denen, die diese bis zu 5 Jahren dauernde Zeit fern der Heimat verbringen mussten, leben nach Angabe von Erwin Lehretter noch 21 Rekascher. Auf eine Tatsache, die heute zu den Selbstverständlichkeiten in unserem täglichen Leben gehört, machte er auch noch aufmerksam: In Rekasch wurde vor 100 Jahren das elektrische Licht eingeführt, wobei der Strom von der Starkischen Mühle kam.
Wie in den Vorjahren hat der HOG-Vorstand auch bei diesem Treffen die jeweils drei ältesten teilnehmenden Frauen und Männer mit einem kleinen Präsent bzw. einer Flasche Wein aus Rekasch bedacht. Geehrt wurden: Anna Riedl, Anna Stricker und Anna Lehretter sowie Stefan Lehretter, Michael Ramholz und Josef Raubach.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten in bewährte Weise die Rekascher Musikanten unter der Leitung von Erwin Birnstill. Die vertrauten musikalischen Klänge aus der alten Heimat waren der Garant dafür, dass das Tanzbein bis nach Mitternacht geschwungen wurde. Vor dem Abschluss der Veranstaltung zeigte sich der Wirt des Lokals, der in Rekasch das Lyzeum absolviert hat, noch von der spendablen Seite, indem er reichlich Tuica auftischen lies.
Im nächsten Jahr wird das Jahrgangstreffen in Karlsruhe stattfinden. Davor werden die Rekascher Musikanten voraussichtlich wieder ein Pinglball in Karlsruhe organisieren.
Franz Bertram
Rekascher Jahrgangstreffen 2014
in Karlsruhe
Das traditionelle Rekascher Jahrgangstreffen findet abwechselnd in Augsburg und Karlsruhe statt. Diesmal trafen sich alle, die in diesem Jahr 50 Jahre und älter werden und ihren runden oder halbrunden Geburtstag feiern können, am 18. Oktober im Siedlerheim in der Hohlohstraße in Karlsruhe.
Bei der gut besuchten Veranstaltung ging es natürlich in erster Linie darum, die ehemaligen Jahrgangskollegen und -kolleginnen wieder zu sehen und Erinnerungen aus früheren gemeinsamen Zeiten auszutauschen. Selbstverständlich wollte aber jeder auch wissen, was es aus dem heutigen Rekasch Neues zu berichten gibt. Dabei hat sich wieder einmal gezeigt, das die Jahrgangstreffen, bei denen nicht nur Jubilare anwesend sind, typische Nachrichtenbörsen für die Landsleute sind.
Nachdem sich der erste Erfahrungsaustausch etwas gelegt hatte, ging es zum offiziellen Teil der Veranstaltung über. Der Vorsitzende der HOG Rekasch, Erwin Lehretter, der mit anderen Teilnehmern mit einem Bus aus Augsburg angereist war, begrüßte in einer launigen Rede insbesondere die Jubilare. Sein besonderer Gruß galt Josef Verestek, der bei diesem Treffen seinen Geburtstag feiern konnte. Schon zur Tradition ist es geworden, die jeweils drei ältesten teilnehmenden Frauen und Männer zu ehren. Elisabeth Tasch, Anna Stricker und Elisabeth Niesner bekamen ein kleines Präsent und die Herren Nikolaus Tasch, Stefan Lehretter sowie Jakob Niesner wurden mit einem Wein aus Rekasch überrascht. In seiner Rede sprach der HOG-Vorsitzende auch die Frage der Entschädigung für die Rußlanddeportierten an, wobei er auch betonte, dass sich Interessierte jederzeit an ihn wenden können.
Erwin Lehretter wies auch auf die nächsten Termine im Jahre 2015 hin. Von den Rekascher Musikanten wird am 24. Januar wieder der nicht nur bei den Rekascher Landsleuten beliebte Pinglball im NCO-Club in der Delawarestraße 21 in Karlsruhe organisiert. Da die HOG Rekasch im nächsten Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern kann, wird am 24. Mai ein großes Treffen in der Gaststätte Kühler Krug in Karlsruhe (Wilhelm-Baur-Straße 3) unter dem Motto „30 Jahre HOG – 30 Trachtenpaare“ stattfinden. An die Landsleute ergeht deshalb die Bitte, möglichst zahlreich in Tracht daran teilzunehmen.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte diesmal der Alleinunterhalter Horst Reiter, der die Teilnehmer mit seiner flotten und abwechslungsreichen Musik stets zum Tanz animierte. Bei dieser guten Unterhaltung war es kein Wunder, dass sich die Veranstaltung bis weit nach Mitternacht hinauszog.
Der Vorstand