In dieser neuen Lage ist auch in Rekasch im September 1948 die „Deutsche Elementarschule“ (Scoala Elementara Germana) neu gegründet worden. Die Schule bestand nach dem russischen Schulsystem aus vier Grundschulklassen und aus den 5., 6. und 7. Klassen, in denen der Lehrstoff dem der bisherigen ersten vier Gymnasialklassen entsprach. Die Lehrkräfte hatten jetzt unter den schwierigsten Bedingungen der kommunistischen Diktatur den rumäniendeutschen Kindern die deutsche Muttersprache beizubringen und der Jugend die deutsche
Kultur und Gedankengut zu übermitteln.

Zum ersten Schulleiter dieser Schule wurde Franz Heuer ernannt, der dieses Amt bis 1952 ausübte. Die 1. und 3. Kassen bzw. die 2. und 4. Klassen wurden bis 1971 immer simultan unterrichtet. Zu den Lehrkräften der ersten Stunde gehörten neben dem genannten Schulleiter noch Gisela Leicht (verh. Neulist), Peter Focht, seit November 1949 Barbara Storch (verh. Peppel), danach ab 1951 Hans und Margarethe Grawisch, Edith Palfi (verh. Heuer), Anna Kozsár (für Russisch), Erika Cherrier, Ilse Schuldt (für Sport) u. a. Weitere Schulleiter der Deutschen Elementarschule waren, bis zu deren Auflösung im Jahre 1959, Hans Grawisch (1952-54) und Gisela Leicht (1954-59). Zu den Lehrkräften, die später in dieser Schule unterrichteten gehörten noch Irmgard Gabriel, Dieter Fuchs, Erna Schinka und andere.

Im ersten Schuljahr ist die neugegründete Schule in der gewesenen ungarischen Staatsschule (gegenüber des Feuerwehrturms) neben den Klassen der rumänischen Schule untergebracht worden. Kurz danach wurde ein Teil der deutschen Schule wegen Raummangel in das Gebäude der „ältesten Schule“ (hinter der katholischen Kirche) umgesiedelt. Im Sommer 1949 hatte der schokazische Bürgermeister Pelici der deutschen Schule ein eigenes Gebäude am Hauptplatz zugeteilt. Es war das 1854 von der katholischen Kirche errichtete Schulgebäude, das bis etwa Mitte der 20-er Jahre als Schule diente. Danach hatte man das Stockwerk abgetragen, und im Erdgeschoss sind Wohnräume eingerichtet worden. Nach der Gründung der Deutschen Volksgruppe aus Rumänien und bis 1944 war das Haus von deren Rekascher Dienststelle belegt. Danach vermietet die katholische Kirche das Haus dem Staatsnotar Constânceanu. In den Sommerferien 1949 hatte man unter eigener Regie und mit der Hilfe der Schüler der 7. Klasse zwei Klassenräume für die Grundschule eingerichtet. Die drei Gymnasialklassen und die Schulkanzlei wurden in dem auf der Landstraße stehenden enteigneten Haus der Familie Josef Stark-Prexl eingerichtet. Heute befindet sich das Haus noch immer im Staatsbesitz und dient als Sitz des Bürgermeisteramts. Nach etwa vier Jahren sind nach einem entsprechenden Ausbau des oben beschriebenen Hauses zu einer „deutschen Schule“, alle Klassenräume  unter ein Dach gebracht worden. Rekasch hatte nun wieder seine eigene „Deutsche Elementarschule“, in der soviel Platz zur Verfügung stand, dass man hier in einem Raum auch die vier schokazische Grundschulklassen mit Simultanunterricht aufnehmen konnte. Diese wurde aber bald wegen der niedrigen Schülerzahlen aufgelöst.

Die eigenständige deutsche Schule hatte leider nur ein kurzes Leben. Schon 1959 verloren alle Schulen der nationalen Minderheiten ihre Selbstständigkeit, und dadurch wurde auch die „Rekascher Deutsche Elementarschule“ zu einer Abteilung  der „Rekascher Allgemeinschule (Scoala Generala Recas). Diese Maßnahme sollte laut offizieller Begründung der Vertiefung der Brüderlichkeit der nationalen Minderheiten mit dem mehrheitlichen Staatsvolk dienen, in Wirklichkeit diente sie aber der von Gheorghe Gheorghiu-Dej angekündigten Einführung des Nationalkommunismus in Rumänien, der von Nicolae Ceausescu später auf den Höhepunkt getrieben wurde. Von da an konnte die Stelle eines Schuldirektors nur noch von einem Rumänen besetzt werden. Lehrer der Abteilungen mit anderer Unterrichtssprache als Rumänisch konnten nur noch die Stelle eines stellvertretenden Direktors besetzen. In Rekasch waren dies Josef Müller, Erna Schinka und Ernst Mirescu.

Aber auch die Zahl der deutschen Schüler fing in dieser Zeit an zu schrumpfen, besonders ab der 5. Klasse. Zwischen 1958 und 1961 gab es in den 5.-7. Klassen gar keinen Unterricht, da dieser wegen Mangels an Schülern, nicht zustande kommen konnten. In dieser Zeit hatten auch die Auswanderungen in die Bundesrepublik Deutschland zwecks Familienzusammenführung begonnen.

Im Schuljahr 1964-65 ist endlich das russische Schulsystem abgeschafft worden; statt den (Technischen) Mittelschulen und den 3- bzw. 4-jährigen „Theoretischen Schulen“ (die als „praktisch nutzlos“ abgestempelt wurden), hatte man wieder das Schulsystem aus der vorkommunistischen Zeit eingeführt: vier Grundschulklassen und acht Klassen des Lyzeums. Diese bestanden aus zwei Stufen: die Gymnasialstufe mit den 5.-8. Klassen und die Lyzealstufe mit den 9.-12. Klassen, die mit der Abiturprüfung abgeschlossen wurde. Durch das „Gesetz Nr.11/1968 über den Unterricht in Rumänien“ folgte eine neue Schulreform, durch die aber die deutsche Abteilung des Rekascher „Allgemeinbildenden Lyzeums“ (mit rumänischer Unterrichtssprache) nicht betroffen war. Wegen fehlender Schüler konnten die 9. und 10. Pflichtschuljahre nicht eingeführt werden. Es folgten noch zahlreiche Schulreformen, die aber für die deutsche Abteilung in Rekasch keine Bedeutung hatten. In der Rekascher deutschen Schule bzw. Abteilung kamen die Klassen der  Gymnasialstufe nur sehr sporadisch zustande, da die niedrige Schülerzahl es nicht anders erlaubte. Von einem lückenlosen Unterricht konnte deswegen in Rekasch nicht die Rede sein. Aus diesem Grund mussten die schwachen Jahrgänge entweder das rumänischsprachige Lyzeum im Heimatort oder das „Nikolaus Lenau“-Lyzeum mit deutscher Unterrichtsprache aus Temeschburg besuchen. Die letzten Absolventen der 8. Klasse verließen die Schulbänke der deutschen Abteilung  im Sommer 1977.

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